Kartenzustand
Die Einschätzung des Zustands einer Karte ist eine der häufigsten Ursachen für Konflikte zwischen Käufern und Verkäufern. Ein Grund dafür ist, dass diese Einstufung keine exakte Wissenschaft ist. Eine Karte, die jemand als Near Mint bewertet, kann für jemand anderes durchaus nur Excellent sein. Zu einem gewissen Grad sind derartige Probleme unvermeidbar. Um zumindest die Möglichkeit für solche Missverständnisse zu reduzieren, haben wir einen Leitfaden erstellt, der helfen soll, Karten richtig zu bewerten.
Kartenzustand Symbol
Weil "ein Bild mehr als tausend Worte" sagt, haben wir ein paar Beispielbilder hinzugefügt, die dir helfen sollen, den Zustand deiner Karten zu bestimmen.
Zusätzliche Informationen
Einige der hier verwendeten Begriffe sind offensichtlich Denglisch, werden aber so in Deutschland verwendet. Sie ins Deutsche zu übersetzen würde im Zweifel mehr Verwirrung stiften als helfen und daher haben wir diese Begriffe so übernommen.
Gealterte Karten
Eine Karte die als Altered Card bezeichnet wird, meint dass die Karte Künstlerisch verändert wurde. Der häufigste Weg dies zu tun ist, das Bild über die ganze Karte auszuweiten. Aber es gibt grundsätzlich keine Grenzen für die Fantasie des Künstlers. Eine Altered Card sollte nur mit Scan angeboten werden.
Amerikanische Einstufungen
Amerikaner verwenden üblicherweise andere Begriffe als wir. Die ursprünglichen PSA Einstufungen finden dort nicht mehr so viel Verwendung. Stattdessen ist das Schema meist Mint/Near Mint (N/NM) gefolgt von Slightly Played (SP) oder ähnlichem, dann Played (PL), Heavily Played (HP) oder ähnlichem und schließlich Poor. In der Beschreibung unseres Bewertungssystems findet sich eine grobe Übersetzung der jeweiligen Einstufung.
Knicke
Wenn die Karte (zum Beispiel durch zu starkes Verbiegen) einen Knick erhalten hat, sollte dies angegeben werden.
Geschwärzte Ränder
Wenn der Rand einer Karte manipuliert wird, wird die Karte dadurch immer zu einer Karte im Zustand Poor. Das Schwärzen der Ränder wird meist vorgenommen, um eine Karte besser aussehen zu lassen als sie wirklich ist. Wird dies benutzt, um eine Karte für mehr zu verkaufen als sie wirklich wert ist, so handelt es sich um Betrug und kann zum Ausschluss des Anbieters von Cardmarket führen. Wer Karten mit geschwärzten Rändern anbietet sollte also immer sicher stellen, dass er sie als Poor anbietet. Einen Spezialfall stellen hier Karten aus Unlimited dar. Diese sind bis auf den Rand fast identisch zu Beta Karten. Den Rand einer Unlimited Karte zu schwärzen und diese als Beta anzubieten ist Betrug und führt nicht nur zum Ausschluss von Cardmarket, sondern kann auch juristische Konsequenzen nach sich ziehen, also Finger weg davon!
Clouding
Eine Karte, die Clouding aufweist, sieht aus, als wäre die Oberfläche leicht benebelt. Es handelt sich um einen Effekt, der durch viele mikroskopisch kleine Beschädigungen der Oberfläche entsteht. Diese summieren sich schließlich und lassen die Oberfläche stumpf oder gar benebelt erscheinen. Eine Karte bei der Clouding sichtbar ist, kann nicht als Near Mint bewertet werden.
Foil
Foil oder auch Premium (Foil) Karten unterliegen bei der Bewertung den gleichen Prinzipien wie normale Karten. Bei der Bewertung einer Foil Karte sollte man allerdings in Betracht ziehen, dass Foil Karten nicht nur zum Spielen verwendet werden, sondern immer auch einen Sammlerwert haben. Der Käufer zahlt schließlich extra, um eine vom Spielwert her identische Karte zu erhalten. Dementsprechend ist der Käufer einer Foil Karte vermutlich weniger geneigt über eine zu optimistische Zustandsbewertung hinweg zu sehen. Insbesondere sollte man bei Foils auf Kratzer und Clouding achten. Normale Karten werden nicht schöner durch derartige Beschädigung, aber bei Foils macht sich der Effekt noch deutlicher bemerkbar.
Gem Mint
Manchmal werden Karten als Gem Mint eingestuft. Diese Einstufung soll noch oberhalb von Mint stehen. Wie kann ein Karte besser als perfekt sein? Dahinter steht der Gedanke, dass eine Mint Karte zwar in absolut einwandfreiem Zustand ist, aber trotzdem nicht notwendigerweise perfekt. Manchmal entstehen beim Druck kleinere Fehler: Teile der Karte sind nicht perfekt gedruckt, die Karte ist nicht optimal zentriert oder beispielsweise im Falle von Unlimited Karten sind auf manchen Karten schwarze Streifen zu erkennen. Eine Gem Mint Karte weist keine derartige Unzulänglichkeit auf. Wir haben für Gem Mint keine gesonderte Kategorie, aber ein Hinweis darauf, dass die angebotene Karte wirklich absolut makellos ist, ist natürlich nicht verboten.
Der Begriff Gem Mint ist nur für Sammler von sehr alten Karten von Wert. Da die Mehrheit der User auf Cardmarket Spieler sind, hört unsere Bewertungs-Skala bei Mint auf.
Inked
Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine besondere Form des Schwärzens der Ränder. Jemand hat versucht, die Optik der Karte aufzuhübschen, indem er weiße Stellen auf dem Rand der Karte zum Beispiel mit einem Fine Liner nachgemalt hat. Derartige Karten sind natürlich Poor und als solche mit dem entsprechenden Hinweis einzustellen.
Alte Karten
Ob eine Karte zwei Tage oder 20 Jahre alt ist macht bei ihrer Einstufung keinen Unterschied. Eine alte Karte muss den gleichen Kriterien gehorchen wie eine neue.
Abstufungen zwischen den Einstufungen
Manchmal werden Karten mit einem Kommentar versehen wie EX+ oder NM-. Das soll üblicherweise bedeuten, dass die Karte sich in einem Zustand am unteren Ende des Near Mint Spektrums befindet (NM-) bzw. am oberen Ende des Excellent Spektrums (EX+). Wir unterstützen ein solches Vorgehen nicht und dementsprechend kann man keine Karten auf Cardmarket direkt als NM- einstellen. Wenn man allerdings bedenkt, dass sich jede Bezeichnung für eine Einstufung auf ein ganzes Spektrum bezieht, dann sind solche Bezeichnungen durchaus nicht komplett sinnfrei. Wir haben prinzipiell auch nichts dagegen, dass solche Hinweise in den Kommentaren verwendet werden, der Anbieter sollte aber sicherstellen, dass auch eine NM- Karte den Kriterien für eine Near Mint Karte entspricht. Eine solche Bezeichnung sollte nicht als Entschuldigung misbraucht werden, um eine Excellent Karte als Near Mint anzubieten. In der Theorie funktionieren Bezeichnungen wie GD+ analog, der Nutzen einer solchen Einstufung ist aber sehr zweifelhaft. Bei einer Karte, die so stark beschädigt ist, kommt es normalerweise nicht mehr auf GD oder GD+ an, so dass die Abstufung primär im Bereich Near Mint bis Excellent Anwendung findet. Generell raten wir davon ab, +/- Abstufungen bei den Bewertungen zu nutzen.
Ebenheit
Normalerweise sollte eine Magickarte flach sein. Legt man sie auf einen Tisch, sollte dementsprechend keinerlei Wölbung zu erkennen sein. Kleinere Abweichungen davon sind für eine Karte, die nicht als Mint eingestuft wurde in Ordnung. Problematisch wird es erst, wenn die Karte so beschädigt ist, dass man sie nicht mehr in eine Form bringen kann, in der sie turnierlegal ist. In diesem Fall muss die Karte als Played oder Poor eingestuft werden.
PSA
Abkürzung für Professional Sports Authenticator. Die PSA bietet die Authentifizierung und Einstufung von Karten durch Profis an. Neben einem Angebot findet sich manchmal ein Kommentar wie PSA 8.5. Das bedeutet, dass die PSA die Karte getestet, mit 8.5 bewertet und anschließend versiegelt hat. Wenn eine Karte mit einem PSA Kommentar versehen ist, dann bedeutet das üblicherweise, dass sie nach wie vor originalversiegelt ist. Die Bewertungsskala der PSA reicht von 1 / Poor bis 10 / Gem Mint.
Scratched
Wenn eine Karte Kratzer auf der Oberfläche hat, ist der Kartenzustand höchstens Good. Kratzer sind vor allem für FOIL-Karten relevant, da die Oberfläche hier sehr viel empfindlicher ist.
Signiert / Unterschrieben
Eine Karte kann auf Cardmarket als unterschrieben markiert werden, wenn sie entweder vom Künstler, der die Karte gemalt hat oder von Richard Garfield unterschrieben wurde. In einigen Fällen ist es auch in Ordnung, eine Karte als unterschrieben anzubieten, wenn eine enge Beziehung zwischen einer berühmten Person und der Karte klar erkennbar ist. Zum Beispiel wäre es kein Problem einen von Jon Finkel unterschriebenen Shadowmage Infiltrator auf diese Weise anzubieten. Wenn Du hingegen selbst Deinen Weißen Ritter unterschreibst, sind sie anschließend nicht unterschrieben, sondern POOR.
Gestempelte Karten
Karten, die aus dem Draft-Teil einer Pro Tour oder eines Grand Prix stammen sind üblicherweise gestempelt. Für den Spieler, der diese Karte erhalten hat, kann ein solcher Stempel mit Erinnerungen verbunden sein, für den Spieler, der diese Karte erwerben möchte, stellt sie meist aber nur eine unerwünschte Veränderung der Karte dar. Bei den in Europa früher üblichen und in den USA noch immer verwendeten, klassischen Grand Prix Stempeln ist das nicht so schlimm. Es handelt sich nur um ein kleines Icon. Die in Europa heute üblichen, großen Stempel verschandeln die Optik einer Karte jedoch sehr deutlich. Auch wenn eine Karte mit GP Stempel sehr gut aussieht, muss sie als Poor bewertet werden.
Wasserschaden
Karten mit einem Wasserschaden sind je nach Schwere des Schadens in den Bereich Light Played bis Poor einzustufen. Am besten hält man sich hier an den Grundsatz, dass eine Light Played Karte zweifelsfrei turnierlegal sein muss und andererseits eine Karte, die sicher nicht mehr turnierlegal ist, als Poor einzustufen ist.
Geweißte Ränder
Manche Spieler bevorzugen die Ästhetik von weißrandigen Karten und es gibt tatsächlich eine Technik, wie man den schwarzen Rand einer Karte abbekommt, ohne die Karte massiv zu beschädigen. Unabhängig davon ist eine Karte mit einem weiß gemachten Rand auf Cardmarket als Poor einzustellen. Da weißrandige Karten im Allgemeinen weniger wert sind als schwarzrandige gibt es neben dem persönlichen Ästhetikempfinden nicht viel Grund, Karten weiß zu machen. Man sollte sie allerdings nicht einstellen und behaupten es handele sich um einen sehr seltenen Fehldruck, denn dann wären wir wieder bei Betrug.
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